"Frühstück bei Tiffany" ist der bekannteste Roman von Truman Capote. Unvergessen bleibt dazu die Filmmusik von Henry Mancini. Der Schriftsteller war aber auch selbst ein Mann der Musik. Mit Harold Arlen verfasste er das Musical "House of Flowers".
Auch andere Romane Capotes wie "Die Grasharfe" oder "Kaltblütig" wurden zu Musicals, Songs, Film- oder Schauspielmusiken. Zum 100. Geburtstag streifen "Kaisers Klänge" durch die Musikwelten von Truman Capote.
Einsam sitzt die Seejungfrau auf dem Felsen und singt ihr trauriges Lied, während ihre Schwestern fröhlich durch magische Korallenwälder und versunkene Schiffswracks tauchen. Am Strand führen die antiken Meeresnymphen ihre heiteren Tänze auf. Dazu plätschern die Wogen und sausen die Winde. Die Welt der Meerfrauen steckt voller Klänge.
Es plätschert und sprudelt, blubbert und spritzt in den sommerlichen Brunnenanlagen der Innenstädte und Parks. Heute werden die rauschenden Wasserspiele zu Musik. Die Fontänen im Schlosspark von Versailles, die Wasserspeier der Fontana di Trevi, die Kaskaden der Villa d’Este, sie alle verwandeln sich zu (be)rauschenden musikalischen Klängen.
Im sommerlichen Wald geht es lautstark und klangvoll zur Sache: Da zwitschern die Vögel und röhrt der Hirsch, da rauscht der Wind und tönt das Horn. Die Musik des Waldes verstummt nie. Die Räuber singen im Dickicht ihr fröhliches Morgenlied, auf der Lichtung verpulvert der Freischütz seine letzte Kugel und nachts treffen sich die Waldgeister mit den Elfen zum Tanz im Mondenschein.
Goethes dichterisches Werk ist alles andere als prüde. Da werden zarte Heideröslein von wilden Knaben gebrochen und durchtriebene Beelzebuben liefern sittsame Bürgerstöchter in die Hände lüsterner Gelehrter.
"Meine Ruh ist hin" singt das von Liebeswallungen übermannte Gretchen. Und der Erlkönig versucht, den Knaben, den er im Visier hat, mit erotischen Träumen zu locken: "Meine Töchter sollen dich warten schön". Von Goethes Eros haben sich Komponisten von Franz Schubert bis Konstantin Wecker zu elektrisierenden Klängen anstecken lassen.
Mit Goethe, Büchner oder den Brüdern Grimm stammen nicht nur große Literaten aus Hessen, ihre Werke stecken auch voller Musik! Der hessischen Literatur und den Spuren, die sie in Lied, Oper und Musical hinterlassen hat, lauschen "Kaisers Klänge" heute nach. Vom Werther bis zum Dornröschen, vom Woyzeck bis zu Texten von Matthias Beltz.
Mit seinen politischen Liedern und Gedichten protestierte er gegen Fürstenwillkür und Kleinstaaterei. Am bekanntesten: das "Lied der Deutschen". Die dritte Strophe daraus ist heute die deutsche Nationalhymne. Aber auch die Volkslieder, die August Heinrich Hoffmann von Fallersleben dichtete ("Alle Vögel sind schon da"), kennt heute noch jeder. Genauso wie viele der über 500 Kinderlieder ("Wer hat die schönsten Schäfchen"), von denen er viele eigenhändig vertonte.
Schuberts Winterreise wird von vielen gesungen und ist oft bearbeitet worden. Ganz besonders angetan aber hat es den meisten Interpreten das letzte Lied des Zyklus: Der Leiermann. Ob Popsänger Sting, Jazzerin Greta Keller, die Volksmusiker von Franui oder Hannes Wader an der Gitarre - sie alle stellen sich in ihren je ganz eigenen Interpretationen die Frage: "Wunderlicher Alter, soll ich mit dir geh’n?"
Die spanische Tanzmusik steckt voller Feuer. Isaac Albéniz bringt sie auf die Tasten des Klaviers, Manuel de Falla auf die Ballettbühne. Für "Kaisers Klänge" fängt sogar Don Quixote an zu tanzen, die bekannteste Romanfigur Spaniens. Auch außerhalb Iberiens sind Komponisten Feuer und Flamme für die spanische Musik, sei es Rimskij-Korsakow im "Capriccio espagnol" oder Georges Bizet mit seiner Oper "Carmen".
1968 reisten die Beatles nach Indien. Die Einflüsse der indischen Musik kann man deutlich in ihren Songs hören. Umgekehrt sind indische Musiker bis auf den heutigen Tag von den Beatles beeinflusst. Sigrid Pfeffer ist Globetrotterin in Sachen Musik. In Kaisers Klänge erzählt sie von den Spuren, die die Fab Four in Indien hinterlassen haben, von indischen Coverversionen ihrer Songs und von einem neuen Film, der aus indischer Perspektive vom Beatles-Besuch im Aschram erzählt.