Wie kam es zu dem internationalen Netzwerk kleptokratischer Autokratien, die heute die freiheitliche westliche Weltordnung untergraben? Diese Frage stellt sich die Historikerin Anne Applebaum in ihrem fesselnden Buch „Die Achse der Autokraten“.
Rezension von Jochen Rack
Mit der neuen Ausstellung „Grafik für die Diktatur“ legt die Provenienzforschung im Kunstmuseum die Hintergründe seiner Entstehungsgeschichte offen. Dazu gehören auch 23 NS-verfolgungsbedingte Kunstwerke, die nächstes Jahr an die Nachfahren der Opfer zurückgehen werden.
Der Mainzer Kabarettist Tobias Mann hat sich einiges vorgenommen in seinem neuen Bühnenprogramm: Er beleuchtet unseren digitalen Alltag und die Frage, ob und wie wir echte von gefälschten Realitäten unterscheiden können. Die grotesken und unterhaltsamen Züge des Problems kommen dabei genauso zur Sprache wie die reale Gefährdung der Demokratie.
Alte Eltern ist ein Thema, mit dem früher oder später die meisten von uns konfrontiert werden. Volker Kitz schildert sehr persönlich den Alltag mit seinem dementen Vater und hat damit einen wertvollen Begleiter für erwachsene Kinder geschrieben, die vor demselben Problem stehen.
Rezension von Margrit Irgang
Sie gelten als eines der ältesten und größten Schaufenster des frankophonen Kinos in Deutschenland: die Französischen Filmtage Tübingen-Stuttgart. In diesem Jahr geht es in den Filmen unter anderem um Missbrauch, Migration und auch die Kolonialgeschichte.
„Disney hat mir unrealistische Erwartungen von der Liebe gegeben“, ist sich das Theaterlabel silent ladies_ sicher. Das Stück „Feminist Dating“ fragt, wie stark wir immer noch in veralteten Geschlechterrollen verharren, wenn es um Romantik geht.
Botho Strauß ist die Ausnahme unter den deutschen Schriftstellenden. Er gibt keine Interviews, taucht fast nie im Fernsehen auf und lebt zurückgezogen von der Öffentlichkeit, ganz bewusst.
Wer heute ein Konzert besucht, ist manchmal überrascht: Statt der Musiker auf der Bühne sehen wir stattdessen vor uns nur hochgestreckte Arme – weil andere Besucher permanent das Konzert mit ihrem Handy filmen. Konzertgenuss sieht eigentlich anders aus. Und nicht nur viele Konzertbesucher stören sich an den Handyfilmern – sondern auch die Künstler. Gerade heute wurde bekannt, dass die Band Ghost im kommenden Jahr eine „handyfreie Tournee“ starten wird. Schon auf dem Tourplakat wird darauf hingewiesen, dass die Konzerte “eine handyfreie Erfahrung” werden sollen. Die Geräte sollen vor Ort in speziellen Taschen eingeschlossen werden, die erst nach Veranstaltungsende wieder geöffnet werden können. Auch andere Künstler sind nicht glücklich über den Handyeinsatz während der Konzerte – auch bei Bob Dylan herrscht ein Handyverbot. Andere Künstler lassen ihre Bühnenshows allerdings so konzipieren, dass sie auch in Social Media-Kanälen möglichst perfekt aussehen. Was ist also der richtige...
Ein Mann in der Badewanne. Ein Opernsänger. Er liegt dort und steht einfach nicht mehr auf. Sechzehn Tage lang. Anstatt zu singen, was er ja könnte, denkt er nach und erinnert sich an sein Leben. Vor allem aber an Kleidungsstücke, die er trug. Kleider machen Leute. Das gilt auch für einen Nackten in der Badewanne.
Rezension von Jörg Magenau
„Wir können nicht über Bildung reden und gleichzeitig bei Kulturprojekten sparen“, sagt Hansgeorg Schmidt-Bergmann. Der Leiter der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe blickt in SWR Kultur optimistisch in die Zukunft, trotz finanzieller Herausforderungen.